Der Bericht über die Herr der Ringe-Dreharbeiten in Tongariro Nationalpark ist bereits veröffentlicht (in Russisch). Derweil möchte ich aber erzählen, wie wir dorthin reisten und was es so interessantes in der Gegend gibt – solange ich mich an die Details erinnere.
Auf dem Weg von Otorohanga nach Tongariro saß ich auf dem Beifahrersitz und sobald in der Ferne Vulkane auftauchten, fing ich an, zu fotografieren. Ngauruhoe wurde als erster sichtbar. Von den dreien Vulkanen (Tongariro, Ruapehu) sieht er am ehesten wie ein Vulkan aus, weil er der jüngste ist.
Lonely Planet hat hier einen Schnitzer geleistet, weil es dort heißt, Peter Jackson hätte den Vulkan als Schicksalsberg für seinen Film auserkoren. Wir aber wissen, dass dem nicht so ist: der Berg ist für die Maori heilig und taucht im Film nicht auf – es wurde nicht dieser Berg gefilmt.
Danach erschien der eigentliche Schicksalsberg, Ruapehu. Dies ist der aktivste Vulkan von den dreien.
Trotz der vulkanischen Aktivität, die auch bis heute noch andauert, hat Ruapehu die beliebtesten Skipisten des Landes.
Jetzt, außerhalb der Skisaison, sind diese Vulkane als Wanderungsziele begehrt: die Routen sind gut gekennzeichnet und an bequemen Stellen gibt es Hütten zum Übernachten.
Ngauruhoe und Ruapehu kann man von der Straße sehr gut sehen. Tongariro dagegen hält sich versteckt.
Da ist er eigentlich, links von Ngauruhoe. Der Vulkan sieht eher wie eine Bergkette aus. Es gibt dort schöne Wanderrouten zu den Bergseen, die angeblich von unglaublich satter blauer und grüner Farbe sind.
Das ist das ganze Panorama, fotografiert von unserem Hostel aus. Von links nach rechts: Tongariro, Ngauruhoe, Ruapehu.
Ein paar Worte über das Hostel „YHA National park“. So sah unser Zimmer aus: für ein Hostel recht standardmäßig und spartanisch.
Wir sind es gewohnt, abends ins Bett zu fallen und sofort einzuschlafen, daher hatten wir keine gehobenen Ansprüche. Unser Zimmer ging mit der Tür direkt nach draußen, doch es war angenehm ruhig, niemand machte Krach in der Nacht: wer morgens wandern geht, muss früh aufstehen.
So sieht das Hostel von außen aus. Innen sind die Zimmer und Flure, daneben gibt es eine getrennte Küche und eine ReiheKühlschränke, wo alle ihre Lebensmittel lagern.
Gleich daneben eine Bar/Restaurant: „Schnapps“. Dort aßen wir zu abend.
Einfache und schlichte Einrichtung und leckeres Essen (die Spare Ribs waren köstlich!). Auf den Wänden sind die Fahnen der Länder, deren Bürger schon mal hier waren. Wie man sieht, ist Russland dabei.
Bei der Einfahrt zum „Schnapps“ steht ein Kiwi aus Treibholz.
Auf dem Territorium des Nationalparks gibt es Kiwis in freier Wildbahn, die in eben diesen Büschen leben. Dieser Nationalpark ist übrigens der älteste in Neuseeland und wurde 1887 gegründet!
An den Straßen entlang gibt es Warnschilder. Unser Guide nach Mordor erzählte uns, dass er schon Kiwis schreien gehört hat, aber noch nie einen gesehen hätte.
Wir machten ein paar Aufnahmen von den Vulkanen (von der Straße gegenüber vom „Schnapps“ gibt es eine tolle Aussicht). Es ist unglaublich, wie sich die Berge verwandeln, wenn sie schneebedeckt sind. Ich habe im Netz Aufnahmen von Ngauruhoe und den anderen gesehen – die sehen ganz anders aus!
Heidekraut wurde nach Neuseeland von Europäern eingeführt, es sollte als Futter für Laubhähne dienen, die man auch noch vorhatte, in freier Natur anzusiedeln. Das mit den Vögeln blieb unverwirklicht, doch das Heidekraut sproß und gedeihte, und man kriegt es nicht wieder weg. Außerdem unterdrückt er die einheimischen Pflanzen und gilt daher als sehr schädlich. Wie immer, haben mal wieder einige Leute nicht zu Ende gedacht.
Wir aber machten eine kleine Fotosession, als Symbol für den Sieg der Guten im Ringkrieg.
Unbedingt vor Ruapehu, der im Film Mordor darstellte.
Wir hatten einen freien Abend und gingen daher im National Park Village spazieren und sehen, wie dieses Dorf so lebt. 🙂 Hier ist hauptsächlich im Winter etwas los, wenn die Skifahrer kommen. Als wir da waren (im Herbst) waren im Hostel nur Wanderer, und das Dorf war völlig eingeschlafen. Eine Straße zum Thema Star Trek:
Ngauruhoe ist allgegenwärtig.
Die Menschen wohnen in diesen einfachen Häuschen. Einmal sah ich, wie ein solches Haus (etwas kleiner) auf einer Plattform an einen anderen Ort umgezogen wurde. Sehr praktisch.
Auch hier leben Menschen. Oder vermieten es an Skifahrer zur Hauptsaison. 🙂
Dann stießen wir auf einen Bahnhof und ein zugehöriges Café.
Eine restaurierte alte Eisenbahnstation.
Der Stationsvorsteher ist nicht zu sehen.
Jemand hat sich von seinen Ketten befreit…
Währenddessen ging die Sonne unter und wir kehrten zum Hostel zurück, um ein paar Fotos von den Vulkanen beim Sonnenuntergang zu machen.
Ich weiß immer noch nicht, woher in einem Nationalpark Schafe sind. Vielleicht gehört den Farmern doch noch ein Teil des Landes.
Die Farbe der Berge ändert sich die ganze Zeit.
Langsam wird das Tal dunkel, und die Berge werden rosa. 🙂
Es sieht aus, als würde Lava vom Ngauruhoe fließen. Noch ein bißchen, und die Sonne geht komplett unter.
Den nächsten Bericht über die HdR-Tour in Wellington wird mein Mann schreiben, und ich habe vor, einen Bericht über die Besonderheiten der neuseeländischen Küche zu machen.
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